Eschweiler. Kegeln erfreut sich in Eschweiler auch in der heutigen Zeit großer Beliebtheit. Dies bewies auch die 43. Kegelstadtmeisterschaft, die mit einer ausgiebigen Party in Haus Flatten am Samstagabend ihren gebührenden Abschluss fand.

Die Sieger feierten gemeinsam mit allen Teilnehmern und der neue Vorstand des Vereins zur Durchführung der Kegelstadtmeisterschaft zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf des Wettbewerbs.

Mehr als 260 Einzelstarter in insgesamt 42 Mannschaften sind bei der Kegelstadtmeisterschaft 2014/15 angetreten. Dies bedeutete eine Steigerung der Teilnehmerzahl von über 50 Personen zum Vorjahr. An sechs Wochenenden zwischen November 2014 und Januar 2015 hieß das Motto „Gut Holz“. Gekegelt wurde auf den Bundeskegelbahnen der Gaststätten Haus Lersch, Zum Alten Rathaus, Tannenbergstuben, Zur alten Schmiede und Zum Schwan.
Kupferstädter deutlich besser

Auch das Städtevergleichskegeln zwischen Eschweiler und Stolberg gehörte nun bereits zum vierten Mal mit dazu. Hieran nahmen wieder Bürgermeistervertreter und Vorstandsmitglieder der Vereine zur Durchführung der Kegelstadtmeisterschaften beider Städte teil. Trotz aller Bemühungen musste sich Eschweiler der Nachbarstadt Stolberg mit 190 zu 243 Holz geschlagen geben.

Die 43. Kegelstadtmeisterschaft stand zunächst nicht unter einem guten Stern. Für alle unerwartet hatte ehemalige langjährige Vorsitzende des Vereins zur Durchführung der Kegelstadtmeisterschaft, Wolfgang Kaltenbach, auf der Abschlussparty im letzten Jahr sein Amt niedergelegt. Auch der Rest des Vorstands beendete seine Tätigkeit. Doch bereits im Juni 2014 fand sich ein neuer Vorstand, der mit Unterstützung Wolfgang Kaltenbachs schnell seine Arbeit aufnahm und die nächste Kegelstadtmeisterschaft auf die Beine stellte. Und so war es der neue Vorsitzende Günter Reiche, der am Samstagabend seine Mitkeglerinnen und –kegler in der Delio Arena begrüßen konnte.

„Ich hätte mir auf der letzten Abschlussparty nie vorstellen können, dass ich heute Abend als 1. Vorsitzender vor euch stehen würde“, sagte Reiche. „Aber ich möchte gerne an die gute Arbeit der vergangenen Jahre anknüpfen“. So konnte der neue Vorstand für die 43. Kegelstadtmeisterschaft mit „Alarm für Kugel 11“ und „KC Hau Wech“ zwei neue Teams und somit einige neue, junge Teilnehmer für das Turnier gewinnen. Auch sei er stolz darauf, dass der Kegelclub „Bit Boys“ im 20. Jahr seines Bestehens wieder an der Kegelstadtmeisterschaft teilgenommen habe.
„Dürwisser Mädche“ wieder vor

Auch Bürgermeister Rudi Bertram, der seit Jahren die Schirmherrschaft für die Kegelstadtmeisterschaft übernimmt, zeigte sich positiv gestimmt. Nach einer kurzen Schockstarre im vergangenen Jahr hätten die Kegler die Initiative übernommen und Günter Reiche sowie sein Team hätten gute Arbeit geleistet. Bertrams besonderer Dank galt der Sparkasse Aachen, dem langjährigen Sponsor der Eschweiler Kegelstadtmeisterschaft. An Klaus Wohnaut, Gebietsdirektor der Sparkasse, richtete er seinen eindringlichen Appell: „Bitte bleiben Sie uns, den Keglerinnen und Keglern, weiterhin treu“. Wohnaut wiederum hatte ebenfalls nur Worte des Lobes für Günter Reiche und den gesamten Vorstand. Und natürlich ging er auch auf den Aufruf des Bürgermeisters ein: „Die Sparkasse ist stolz, dass sie so ein freundliches Volk unterstützen kann.“

Mit Hinblick auf die Siegerehrungen gab es bei den Damen dieses Jahr keine großen Überraschungen. Mit 1684 Holz wurde der Damen-Kegelclub „Dürwisser Mädche“ zum zweiten Mal hintereinander Stadtmeister. Damit setzte sich dieses Team gegen sechs andere durch. Auf dem zweiten Rang landete die Damenmannschaft „Bunte Acht“ mit 1682 Holz vor „Öppiköttis A“ mit 1652 Holz auf dem dritten Platz. Auch in der Einzelwertung ist die neue Titelträgerin die alte: Margret Leifgen vom Kegelclub „Ohne Daddy“ gewann mit 469 Holz nun zum bereits sechsten Mal die Kegelstadtmeisterschaft. Ihr folgten Marlies Franzen vom Team „Bunte Acht“ mit 462 Holz auf dem zweiten Platz und Inge Hecker von den „Dürwißer Mädche“ mit 454 Holz auf Rang drei.


Titel Nr. 9 für „Bunte Acht“

Bei den Herrenmannschaften setzte sich der Klub „Bunte Acht“ durch und holte sich mit 1681 Holz seinen mittlerweile neunten Stadtmeister-Titel. Auf dem zweiten Platz landete das Team „BBK A“ mit 1662 Holz. Der Klub „Freitagsleber“ wurde mit 1623 Holz Dritter. In der Einzelwertung siegte bei der 43. Kegelstadtmeisterschaft erneut Dieter Düppengießer vom Klub „Bunte Acht“, er warf 447 Holz. Auf den zweiten Rang kegelte sich Hermann-Josef Wilkens von „Freitagsleber“ mit 443 Holz vor Martin Franzen vom Team „Bunte Acht“, der mit 427 Holz auf dem dritten Platz landete.

Auch bei der Mixed-Mannschaftswertung erreichte das Team „Bunte Acht“ das Treppchen. Doch hier reichte es mit 1682 Holz nur für den zweiten Platz. Stadtmeister bei den Mixed-Teams wurde „Öppiköttis A“ mit 1806 Holz. Mit 1779 Holz wurden die „Puddelkönige“ Dritter. Auch im zweiten Jahr seiner Teilnahme reichte es für das Team der Lokalredaktion dieser Zeitung, welches als „Kleine Hausnummer“ antrat, nur für den zwölften und somit letzten Platz. Die „rote Laterne“ nahmen wir gerne erneut mit, denn das Kegeln hat uns wieder sehr viel Spaß gemacht.

Neben den Siegerehrungen ist das bunte Rahmenprogramm das Highlight der Abschlussfeier der Kegelstadtmeisterschaft. Dieses Mal machte die Showband „Die Mennekrather“ den Auftakt. Mit Songs wie „Jein“, „What’s going on“, „Verdammt, ich lieb dich“ und „Ti amo“ begeisterten sie die Eschweiler Keglerfamilie. In einer Karnevalshochburg wie der Indestadt durften aber auch Fastelovend-Hits nicht fehlen und so rissen die 13 Musiker das Publikum unter anderem auch mit dem „Kölsche Jung“ von den Stühlen.

Um Stühle ging es auch bei Herrn Schultze und Herrn Schröder vom WallStreetTheatre. Mit diesen führte das Comedy-Duo unter anderem auch den Magietrick der „levitating lady“, also der „schwebenden Jungfrau“, vor. Die beiden Englisch sprechenden Gentlemen übersetzten das Kunststück aber eher als „schwäbische Jungfrau“. Auch bewiesen die beiden Künstler, die mit bürgerlichen Namen Andreas Wiegels und Christian Klömpken heißen, dass man einen netzlosen Tennisschläger durchaus „anziehen“ kann. Nachdem sie ein komödiantisches Feuerwerk gezündet hatten, jonglierten Herr Schultze und Herr Schröder mit heruntergelassener Hose und tatsächlichem Feuerwerk im Hintern.

Die Eschweiler Keglerinnen und Kegler konnten sich schließlich vor Lachen kaum halten. Dies war auch dem letzten Programmpunkt des Abends dienlich, denn zum Ausklang der Abschlussparty der 43. Kegelstadtmeisterschaft legte DJ Boris Musik zum Tanzen auf. Hierzu ließ sich die Kegelfamilie auch nicht lange bitten und feierte bis in den frühen Morgen.

buttonzurueck